K O L U M N E

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• SAARLAND

Anekdote aus dem saarländischen Behördenalltag:

Ich schreibe das Jahr 2013 und befinde mich in einer idyllischen saarländischen Kleinstadt. Hier kennt jeder jeden - ich ohnehin, denn ich bin hier geboren.
Wie es im Saarland so ist, besitzt man Kälte und Wärme „Ich habe kalt – ich habe heiß“ statt sie zu empfinden „ Mir ist heiß“. Heiß war es auch an vielen Tagen in diesem Sommer.
Dieser Jahrhundertsommer beschert uns mehrere kleine Hitzewellen und so hat hier zurzeit jeder heiß – auch die Natur und Blumen leiden unter der Affenhitze. So gilt es täglich mindestens einmal die Blumen zu gießen. Auch die öffentlich zu pflegenden Stätten machen hier keine Ausnahme. Leider läuft dies nicht immer so rund, wie es eigentlich sein sollte.
Um solch eine öffentliche Stätte handelt es sich bei uns auch bei dem „Hauptkreisel“. Einer der wenigen Kreisel, die erstens die Bezeichnung Kreisel verdient haben und dann zweitens noch bepflanzt sind. Aber von Tag zu Tag sehe ich, wie die Blumen darin, die sicherlich für viel Steuergeld verpflanzt worden sind, immer mehr den Kopf hängen lassen.
Ich denke mir, der Gärtner gegenüber pflanzt den Kreisel und wird dann auch für die Pflege zuständig sein. So ist nun mein Verständnis, damit liege ich aber, wie es sich herausstellt, etwas falsch.
Warten wir ab, welche Stilblüten unsere Verwaltungen an den Tag legen….
Wenn der Gärtner aber nicht bald mal den Blumen Wasser gibt, braucht er keine Pflege mehr walten zu lassen. Vielleicht sind ja Strohblumen modern, mir gefällt das aber nicht, schon überhaupt nicht, wenn Steuergelder- seien es EU-Gelder, Gemeindegelder oder Kirchengelder - verschwendet werden. Aber eigentlich verantwortlich ist ja die Stadt, denn das ist ja Stadteigentum.
So entschließe ich mich bei der Stadt, sprich Bauhof anzurufen. Meinen Namen kennen sie, entweder weil ich mich über nicht funktionierende Lampen beschwere, den Zustand der Parkbänke beklage oder die Schlaglöcher bemängele, die sich in den „Straßen“ befinden -  Sollte man diese Schotterpisten als solche bezeichnen können.
„Stadt Sulzbach, Bauhof“. Ah, zumindest geht einer ans Telefon, denke ich.
„Hören Sie mal, meinen Sie nicht, Sie müssten mal die Blumen im Kreisel gießen“ frage ich gerade heraus. „Welchen Kreisel meinen Sie denn“ fragt mich der Stadtangestellte, meiner Ansicht nach unnötig, denn wie gesagt in unserer kleinen Stadt gibt es nur den einen bepflanzten Kreisel, all die anderen sind gepflastert oder geteert und bedürfen keiner gärtnerischen Pflege.
„Na den an der Tankstelle. Sie sind doch für den Kreisel an der Tankstelle zuständig und dort sind die Blumen, die von Steuergeldern bezahlt worden sind, am Verdursten. Nebenbei gesagt sieht das auch nicht gerade schön aus“ antworte ich ein wenig ungeduldig.
Der städtische Angestellte ist wohl gerade aufgewacht, denn die Lösung meines Anliegen fällt ihm prompt ein: „ Ach für deeennn Kreisel, das macht der Blumenberger von gegenüber. Der ist für die Blumen usw. im Kreisel verantwortlich“.
Super, denke ich und danke dem Mitarbeiter „Dann vielen Dank und so muss ich mich bei dem Blumenberger beschweren“. Dem Mitarbeiter fällt ein Stein vom Herzen, diese Angelegenheit weitergeben zu können, denn er kennt mich und meine Penetranz, wenn ich eine Sache geklärt haben möchte.
Direkt ohne den Hörer aus der Hand zu legen, rufe ich in dem Blumenladen „Blumenberger“ an und habe auch direkt den Inhaber am Telefon.
„Herr Blumenberger, meinen Sie nicht, dass Sie mal die Blumen im Kreisel gießen müssten bevor sie ganz hinüber sind. Die vom Bauhof haben mir gesagt, Sie wären für die Pflege verantwortlich. Bei dem Wetter muss doch gegossen werden“ überfalle ich den Ladeninhaber mit meinem Anliegen.
Die Antwort des Herrn Blumenberger erstaunt mich „Nun, ich pflanze den Kreisel mit Blumen und bin für Unkraut beseitigen zuständig. Dafür erhalte ich eine Pauschale (Neudeutsch auch Flatrate genannt), die gerade mal die Kosten der Arbeiten abdeckt. Die Pflanzen stelle ich zur Verfügung“.
„Ja, aber wer ist denn für das Wässern zuständig“, erwidere ich ein wenig irritiert.
„Dies ist in der Pauschale nicht enthalten, ich hatte schon einen Schlauch von uns aus in den Kreisel gelegt, aber nachdem fast ein Motorradfahrer gestürzt wäre, haben wir auch das sein lassen. Aber der Kreisel gehört eigentlich nicht mehr der Stadt, sondern zum TÜV- Gelände, das angrenzt. Vielleicht können die von der TÜV Ihnen weiterhelfen, denn eigentlich sind sie zuständig.
Erstaunt über die neuen Erkenntnisse bedanke ich mich bei Herrn Blumenberger und nehme mir vor nicht direkt Urteile zu fällen ohne vorher Informationen über den Sachverhalt einzuholen.
Gleich mache ich mich auf die Suche nach der entsprechenden Telefonnummer der TÜV im Ort. Diese sind ein wenig vom Ortskern entfernt, aber das gesamte angrenzende Gelände gehört ihnen. Sie haben auch schon vergeblich versucht ein Gewerbegebiet dort anzusiedeln, sind auf unsere Bürgerwehr nicht eingestellt gewesen. Nicht mit unserer Bürgervereinigung!
„Sie sprechen mit TÜV Saarland –was kann ich für Sie tun?“- Früher, als es nur den TÜV gab und die anderen Prüfstellen noch nicht zugelassen waren, wurde man dort nicht so freundlich empfangen.
Ich erkläre dem Herrn in der Leitung mein Anliegen und dieser verbindet mich mit einer weiteren Person. Ob er diese willkürlich aus seiner Telefonliste nimmt oder aus dem Sudokurätselheft vor ihm, weiß ich nicht, aber der Herr zu welchem ich durchgestellt worden bin, scheint mit der Angelegenheit überfordert zu sein.
„Der Kreisel soll zu unserer Verantwortung gehören, ja da bin ich überfragt – die Liegenschaften wurden ausgelagert (zentralisiert, damit bloß keiner mehr was weiß oder findet) werden beim TÜV Rheinland Pfalz verwaltet und da das Saarland keine eigenständige Verwaltung hat, müssten Sie sich in Mainz kundig machen“. Ahh, wieso wird alles zentralisiert – klar, erstens haben wir immer eine Umstrukturierung am Laufen und können uns nicht mit unwichtigen Dingen wie Kundenbelangen beschäftigen und zweitens geht auf dem Weg der Umstrukturierung einiges an Wissen verloren – das nennt man dann Synergieeffekt. Aber das Beste an der Zentralisierung ist, dass man die Kunden immer an eine andere Stelle verweisen kann – ja daaas macht nun der und der.
Also lasse ich mir die Telefonnummer von der vermeintlichen Zentrale in Mainz geben. Gleich mache ich mich dran, dort anzurufen.
„ Ich wollte mit einer Person reden, die für die Liegenschaften des TÜV im Saarland zuständig ist.“ trage ich mein Anliegen vor.
„Gerne, da verbinde ich Sie mit unserer Zentralkartenumverteilungs- und Instandhaltungsabteilung“.
„TÜV Müller“ brummt mir eine männliche Stimme entgegen.
„Sind Sie für die Liegenschaften im Saarland zuständig?“ stelle ich meine Frage mit dem leichten Gefühl des Unbehagens wieder nicht an der richtigen Stelle gelandet zu sein, welches auch daraufhin bestätigt wird.
„Nein, die Liegenschaften werden in der Hauptzentrale in Köln bearbeitet. Ich darf Sie an die Kollegen in Köln verweisen.“ Ich fasse es nicht, es scheint als wüsste die rechte Hand nicht was die linke Hand tut – unser  Hirn ist zumindest bei den meisten Menschen vernetzt, vielleicht sollten sich Unternehmen die Zeit nehmen mit Neurologen zu reden wie eine sinnvolle Schaltzentrale aussehen sollte, dass alle Informationen für alle gleich abrufbar sind.
Meine resignierte Antwort belief sich auf ein „Ja danke, dann sollte ich es in Köln versuchen. Sie haben ja hoffentlich nicht noch eine Oberhauptzentrale in Mumbai.“ Sichtlich erheitert über meinen Galgenhumor, ist der Herr am Ende der anderen Leitung aufgetaut.
„Ja rufen Sie in Köln an und verlangen Sie den Herrn Krieber, der ist von hier nach Köln gegangen, der kann Ihnen sicherlich weiterhelfen. Grüßen Sie ihn von mir“.
„Ja haben Sie vielen Dank für diese Information, ich rufe umgehend in Köln an“ konnte ich grade noch antworten bevor aufgelegt worden ist. Nun würde ich gerne Grüße ausrichten in Köln, wenn der Kollege denn überhaupt existiert. Aber leider hatte der gute Mann mir nicht seinen Namen genannt und ich befürchte in Mainz arbeiten mehr als nur fünf Leute und ob Herr Krieber sich an einen seiner Kollegen in Mainz erinnert, ist mehr als fraglich.
So nun frisch ans Werk, suche ich mir die Nummer in Köln raus, denn der gute Mann hat mir auch vergessen die Telefonnummer zu geben – aber frau kann ja nicht alles haben. Bevor ich wähle, muss ich mir kurz ins Gedächtnis rufen, warum ich dort überhaupt anrufen will – klar wegen der Blumen im Kreisel. Wie schnell der ursprüngliche Grund über der Sucherei vergessen worden ist. So wird das auch wohl auch Staatsoberhäuptern gehen, die sich irgendwann fragen, warum sie sich denn überhaupt bekriegen –so mancher wird sich die Frage nicht mehr beantworten können, aber dann können wir ja auf die altbewährte Antwort zurückgreifen „Das haben wir schon immer so gemacht“.

Nun habe ich doch – google sei Dank – die Telefonnummer des TÜV in Köln gefunden, zum Glück ist ja Sommer, denn während der Faschingstage bräuchte ich ja daaa gar nicht anzurufen.
„Könnte ich bitte Herrn Krieber vom Liegenschaftsamt sprechen?“ frage ich die Empfangsdame erwartungsvoll, die sich mit einem wunderschönen „Gutenmorgentüvkölnhauptzentralesiesprechenmitfrauschnidwaskannichfürsietun“ meldet.
„Gerne verbinde ich Sie mit der entsprechenden Abteilung, Ihnen einen guten Tag noch“ flötet Frau Gutenmorgentüvkölnhauptzentralesiesprechenmitfrauschnidwaskannichfürsietun in den Hörer. Nun denn, scheine mich ja langsam mich dem Ziel zu nähern.
„Liegenschaftsabteilung, Kleinschmidt“. Ah, Herr Krieber ist mal nicht am Apparat, bin nun mal aber gespannt.
„Könnte ich bitte Herrn Krieber sprechen, es handelt sich um eine Liegenschaft im Saarland zu der ich eine Frage habe“ beginne ich meine Ausführungen. Diese werden leider direkt von Herrn Kleinschmidt unterbrochen. „Herr Krieber ist seit März in Ruhestand“. Mist denke ich, nun hatte mal ich einen Ansprechpartner und direkt ist dieser mir wieder entwichen.
„Ja, können Sie mir denn weiterhelfen in meiner Angelegenheit“ frage ich wohl sehr verzweifelt.
„Eigentlich ist für Herrn Krieber noch niemand eingesetzt worden, aber vielleicht kann ich Ihnen helfen, erzählen Sie mir doch mal Ihr Anliegen“ versucht mich der Herr in der Leitung zu beruhigen. Ich scheine also schon sehr verzweifelt zu klingen, vielleicht meint er, ich würde nur so jemandem zum Reden benötigen. Aber vielleicht hat er nicht so unrecht, so langsam brauche ich wirklich einen telefonischen Seelsorger. Ich könnte es nachher mal bei der Telefonseelsorge versuchen. Die würden sicherlich gleich die Polizei rufen – Suizidgefahr. Verzweifelte Frau terrorisiert den TÜV Deutschland.
Also versuche ich kurz und knapp mein Anliegen und meine bereits abgearbeiteten Anlaufstellen zu erklären. Ich möchte ja nicht, dass dieser Herr in der Zwischenzeit auch noch in Rente geht bevor ich ihm mein Anliegen bis zum Ende erklärt habe.
Geduldig hört er mir zu, wohl in der Hoffnung wirklich vor dem Ende pensioniert zu werden oder den Schwank heute Abend am Stammtisch zu erzählen.

„Ihr glaubt nicht, was für eine Verrückte heute bei mir angerufen hat, zuerst hat sie einen Kollegen verlangt, der schon lange in Rente ist ……… - morgen fragt  sie nach einem Kollegen der schon tot ist.

Als ich ihm dann soweit alles erzählt habe, bekomme ich die lapidare Antwort, die mir fast das Herz stehen bleiben lässt:
„Ich habe gerade mal im System nachgeschaut – diese Angelegenheit obliegt der Stadt vor Ort. Die Stadt muss den Kreisel unterhalten und pflegen. Es wäre sinnvoll gewesen, direkt dort mal nachzufragen“.
Artig bedanke ich mich für die Auskunft ohne mich noch einmal bei ihm zu vergewissern, ob das denn auch wirklich stimmt. Aber der Herr Kleinschmidt gibt mir noch seine Telefonnummer, falls Fragen sind. Der will sicher nur was am Stammtisch zu erzählen haben und glaubt, ich rufe wieder an und will den toten Kollegen sprechen.
Jetzt muss ich mich aber setzen – schau mich im Raum um ob da nicht irgendwo eine versteckte Kamera auftaucht. Schaue unter dem Sofa, ahhhhh, hier ist die Maus von letzter Woche.“Amaaaaannnndaaaaaa, du kommst nicht mehr nachts rein“ schreie ich das verwunderte Tier an, das sich gerade genüsslich auf der Couch räkelt. Wenn sie schon Mäuse mitbringt, dann soll sie diese auch bitte ganz essen und nicht Rest unter der Couch liegen lassen.
Ok, die anderen Mäuse, die Wollmäuse sind nicht von Amanda, vielleicht sollte ich doch ab und an drunter sauber machen. Aber hier ist die Kamera sicher nicht, denn bei dem Staub würde der Film etwas verschwommen rüber kommen. Wäre bei Dieter Bohlen und Co aber eher ein Wohltat sei. So etwas kann eigentlich nur erfunden sein. Aber so sehr ich mich auch umschaue, kann ich keine Kamera entdecken. Sehe nur in den Ecken des Raumes jede Menge Spinnweben.
„Die müsste man auch mal wieder wegmachen“ denke ich, aber wahrscheinlich sind die in der Zeit in der ich telefoniert habe, dort gewachsen. Möglich wäre es ja, nun gut, denke ich, rufe ich also wieder bei der Stadt auf dem Bauhof an.
Dank der Wahlwiederholung kein Problem, sehe aber auch wie lange und wie oft ich telefoniert habe. Schade, dass ich dies nicht wie ein Anwalt oder andere Kanzlei pro Minute abrechnen kann. Das wäre ein schönes Wochenende im Wellnesshotel geworden.
„Bauhof, gun Tach“ brummelt mir eine Stimme entgegen. Ich muss mich zusammenreißen um nicht unhöflich zu werden.
„Sagen Sie mal, ich habe heute schon einmal angerufen wegen der Blumen im großen Kreisel“ fange ich mal an um zu überprüfen wie das Kurzzeitgedächtnis des städtischen Angestellten arbeitet.
„Ach ja stimmt“ kam es kurz zurück. Der hatte wohl nicht gedacht, dass ich je wieder anrufen würde, aber da kennt er mich schlecht.
„Sie haben ja gesagt, dass Sie nicht für den Kreisel zuständig sind, nun habe ich aber beim Gärtner angerufen, der mich an den TÜV hier verwiesen hat. Dieser wiederum verweist mich an den TÜV in Mainz und von dort werde ich nach Köln geleitet. Die Spur führt nun aber wieder zum Bauhof, denn Sie sind dafür zuständig“ schleudere ich ihm entgegen, wobei mir fast schon schummerig vom im Kreis drehen wird.
Ich dachte der Chef des Bauhofs würde sich entschuldigen, aber leider konnte ich ihm keine Entschuldigung entlocken. Die einfache Antwort lautete „Wir haben aber nicht genug Leute und nur zwei Fahrzeuge“.
Somit war für ihn der Fall erledigt. Es scheint ihn auch nicht zu interessieren, dass ich von ihm eine Stunde zuvor abgewiesen worden bin, mit dem Hinweis, sie wären nicht zuständig obwohl sie anscheinend nun doch zuständig sind.
Scheinbar hat er meine Durchhaltkraft unterschätzt, klar die meisten hätten nach dem Dritten Anruf aufgegeben und die Blumen einfach Trockenblumen sein lassen. Das wäre auch vor vielen Jahren mehr als verständlich gewesen als es noch keine Flatrate gegeben hat. Die Ferngespräche wären derart viel gekostet, dass man auch dafür neue Blumen hätte setzen können. Also danke an die Flatrate der Telekom!
Fazit der ganzen Geschichte ist, dass eine Flatrate etwas Supertolles ist, sofern alle Kosten enthalten sind. Die Stadt hat zwar eine Flatrate zur Pflege des Kreisels eingekauft, aber leider eine Komponente vergessen – das Gießen der Blumen.
Wie bei jeder Geschichte – auch wenn sie im Kern wahr ist – darf das Happy End nicht fehlen….
Am gleichen Tag habe ich ein städtisches Auto am Kreisel stehen sehen und die Blumen wurden vor dem Verdursten gerettet.


Eure inoffizielle Bürgermeisterin!

 

 

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• Kambodscha (1)

Topsi, die auszog, Asien nicht nur als Touristin kennen zu lernen... (Teil 1):

 

Erste Eindrücke….

Es war einmal eine Bankerin, die auszog, das wahre Leben außerhalb der ehemals goldenen Banktempel kennen zu lernen. Topsi, die kennt ihr ja bereits aus ihrem erfolgreichen Buch „Ausgebucht“. Sie hatte sich vor einiger Zeit entschlossen, Asien auch von einer anderen als der touristischen Seite zu entdecken. Auch wollte sie ein wenig mehr über Mikrofinanz lernen – ist dieses hochgepriesene Produkt für den Endverbraucher, sprich den nicht ganz wohlhabenden Teil der Gesellschaft, sinnvoll. Erhält der Bauer oder Kleinunternehmer auch wirklich einen Vorteil von einem Mikrokredit oder ist dies wieder nur ein Finanzinstrument, bei dem die Banken wieder gut verdienen - zu Lasten der Armen.

Dann ist es soweit… Topsi hat ein Mikrofinanzinstitut – MFI abgekürzt – gefunden, welches sich bereit erklärt hat, Topsi ehrenamtlich arbeiten zu lassen. Jaja, es ist nicht einfach, selbst umsonst ein williges Institut zu finden, aber immer noch besser freiwillig zu arbeiten als dafür noch zahlen zu müssen.

Ein wenig Muffensausen hat Topsi schon vor der Reise ins Unbekannte. Ein langer Flug steht ihr bevor, denn leider ist Phnom Penh kein attraktives Touristenziel und nur wenige Flugzeuge verirren sich dorthin. Alleine für drei Monate in ein ihr fremdes Land zu fahren… das Abenteuer beginnt.

 

Angekommen in Phnom Penh, berichtet Topsi von ihren Erlebnissen...

Sicher in Phnom Penh gelandet, trete ich meinen dreimonatigen Aufenthalt in Kambodscha an. Ich werde sogar von Mitarbeitern des Mikrofinanzinstitutes empfangen. Selbstverständlich dachte ich, dass wir ohne Umschweife in mein Hotel fahren würden – nun, nach dem langen Flug eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Das dachte ich zumindest im ersten Augenblick und auch im zweiten, leider musste ich jedoch erst ein paar Umwege in Kauf nehmen, um dann in mein gebuchtes Hotel zu gelangen.

Trotz oder vielleicht auch wegen des langen Fluges darf ich mir, gerade aus der europäischen Kälte ankommend, bei 33 Grad sogleich diverse Wohnungen anschauen. Große, kleine, teure, billige, völlig leere, möblierte…. Höchst irritiert bemerke ich, dass sie leider nicht ganz verstanden haben, dass ich lediglich drei Monate zu bleiben gedenke und keine völlig leere Wohnung mieten werde und auch nicht kann. Falls die Möbellieferanten nur annähernd unsere Lieferzeiten haben, bin ich bei Auslieferung wieder zu Hause, zumindest errechnet das mein präfrontaler Cortex….

Diverse Fragen schweben in meinem übermüdeten, fast leeren Kopf herum: Wo soll ich die Möbel kaufen? Warum sollte ich bitte für drei Monate Möbel kaufen? Wer übernimmt die Kosten? An wen verkaufe ich diese nach drei Monaten? Bin ich Krösus? Leider kann ich mich mit keiner Menschenseele besprechen und stehe alleine mit meinen unbeantwortbaren Fragen, die darin münden, dass ich nur eine möblierte Wohnung mieten kann.

Nach geschlagenen zwei Stunden und zehn Wohnungen, weise ich auf meinen langen Flug und meine damit einhergehende, nicht mehr zu versteckende Müdigkeit hin. So lande ich endlich, 36 Stunden nach Abfahrt von zu Hause, in dem von mir erwählten Hotel. Es ist nicht großartig, aber sauber, quadratisch, praktisch und mit Kühlschrank!

Die Zeit reicht aber leider nicht mehr aus, um richtig auszupacken. Denn ich bin schon direkt am Abend verpflichtet worden mit „Essen“ zu gehen. Dass ich vielleicht ein wenig Ruhe benötige, nach der langen Reise, scheint bei dem Plan der Kollegen nicht berücksichtigt worden zu sein.

Es soll Menschen geben, die nicht gerne allein sind, allerdings gehöre ich nicht zu dieser Spezies Mensch und würde den Abend lieber ganz früh alleine mit einem Bier im Bett beenden. Dennoch finde ich es super nett, dass die Kambodschaner mich, die Langnase – den Barang – zum Essen ausführen und ihre Zeit investieren, auch wenn meinerseits die Begeisterung nicht gerade groß ist. Aber das zeige ich ihnen nicht und verbalisiere auch nicht meine Meinung vom kambodschanischen Essen.

Das kambodschanische Essen zählt meines Erachtens nicht zu den kulinarischen Highlights, weder weltweit noch lokal – viele Knochen und Gräten sind immer enthalten, die Komposition stammt sicherlich noch aus Pol Pot Zeiten. Damals war man sicher froh, überhaupt etwas zum Essen zu bekommen. Vielleicht waren selbst Knochen und Gräten eine Spezialität. Klar, wenn es nichts zu essen gab…, aber das ist dann auch schon eine Weile her… Leider hat sich aber an der Menuauswahl nicht viel geändert. Aber daran kann ich nur meine Auswahl der Lokalitäten ändern – kein kambodschanisches Lokal…

Die wichtigste Aufgabe aller Aufgaben habe ich an dem ersten Wochenende dennoch getätigt – die Suche nach meinem Pool für die nächsten Monate. Ich bin tatsächlich fündig geworden. Man soll es nicht glauben, aber es gibt einen richtig schönen, sauberen Pool mit 25 Meter Länge. Prima, eine Einschränkung verbirgt sich im Preis. Der Preis ist ein anderer als man ihn in einem Entwicklungsland erwarten würde. Westliche Preise? Nein, eigentlich weit höher als in jeder deutschen Stadt für das beste Fitness Studio. Ich bin zunächst baff, überlege wie sich dieser Preis rechtfertigen lässt. Hm, diesen Preis kann ich mir nur über die immense Anzahl der Mitarbeiter erklären, die bei uns nämlich unbezahlbar wären. Die Eingangstüren, die Umkleidetüren werden aufgehalten, Handtücher aufgesammelt und bei jedem arroganten Fatzke wird ein kleiner Diener gemacht und die Autotür aufgehalten. Trotz allem Service finde ich den monatlichen Preis einfach zu teuer und die Tür kann ich mir für 5 Dollar auch selbst aufmachen, falls das die kalkulatorischen Kosten wären. Zumal auch die Personalkosten an sich und absolut nicht gerade hoch sind.

Kommen wir nun zu den dienstlichen Angelegenheiten. Angekommen im neuen Büro, unterscheidet sich die Arbeit in vielen Punkten von unserer westlichen Arbeitsgestaltung. Beginnend mit den Räumlichkeiten, die in keiner Hinsicht einer behördlichen Kontrolle standhalten würden, über die Arbeitsweise und endend in der Zusammenarbeit untereinander. Alles ist merklich anders, sehr hierarchisch, sehr bürokratisch, sehr befremdlich, sehr eng, sehr laut, sehr…

Die Räumlichkeiten sind, nun ja, schon sauber, allerdings sieht das auf den ersten Blick ein wenig anders aus. Der Gewöhnungseffekt schlägt auch hier zu. Man kann sich eben an viele Umstände gewöhnen oder man wird daran gewöhnt, ob man nun will oder nicht. Dennoch bin ich in einem für kambodschanische Verhältnisse guten Raum untergebracht und sitze nicht wie ein Huhn auf der Hühnerstange, so wie es die einheimischen Kollegen tun müssen. Zum Glück sind die meisten klein und zierlich, sonst würden die physikalischen Gesetzmäßigkeiten diesem ein Ende setzen, denn wo ein Körper ist, kann kein zweiter Körper sein, oder doch?

Der erste Tag steht aber mehr unter dem Motto Wohnungssuche. Zwei nette Angestellte machen sich mit mir auf den Weg, eine geeignete Wohnung zu finden. Nachdem die ersten Versuche am Ankunftstag nicht zu einem positiven Ergebnis geführt hatten, habe ich die Hoffnung, dass ich im ausgeruhten Zustand die mir dargebotenen Wohnungen als schöner und sauberer empfinde als am ersten Tag. Hm, nachdem wir uns zwei Buden, sorry Wohnungen, die noch nicht einmal als Gartenhäuser bei mir durchgehen würden, angeschaut haben, muss ich leider feststellen, dass eine adäquate Wohnung in der Nähe des Büros schwer zu finden ist. Wenn ich allerdings in Betracht ziehe, in einer „einheimischen“ Wohnung zu logieren, würde ich entweder die fünfzehnköpfige Familie nebenan erschlagen, oder wäre die schmale Zwergentreppe am ersten Abend hinunter gestürzt. Was die bessere Variante wäre, möchte ich nicht weiterspinnen.

Aber auch hier - Ende gut, alles gut – zeigen sie mir zum Schluss ein „Service“ Apartment, das für kambodschanische Verhältnisse zwar teuer ist, aber zumindest gibt es darin Möbel, Geschirr und eine kleine „Küche“. Somit habe ich mir hier die Investitionen in Möbel und Accessoires gespart, bis hin zur Waschmaschine, denn die Wäsche wird gemacht. Auch wird geputzt, das allerdings auf kambodschanische Art (Staubflusen unter dem Bett sind obligatorisch vorhanden und bleiben auch erhalten als alte Freunde), ach und Frühstück ist inklusive. Aber dazu später…

Einen kleinen Balkon habe ich auch, allerdings ist dieser zur Straße gelegen und es ist schon enorm viel Verkehr, so dass diese Sitzecke nur eingeschränkt nutzbar ist . Aber ich werde hier nur maximal drei Monate sein und solange werde ich es aushalten – nun, aushalten müssen. Ein großer Pluspunkt der Wohnung ist, das muss ich bei allem zugestehen, sie ist nah zum Büro. Denn noch ein kleiner Hinweis, es gibt keinerlei öffentlichen Transport in Phnom Penh – nur Taxi, Moped oder TukTuk. Daher bin ich zufrieden, in fünf Minuten zu Fuß in das Büro gehen zu können, wenn ich auch zu meinem Traumpool irgendwie fahren oder gefahren werden muss. Aber um das Problem muss ich mich dann kümmern.

 

In der ersten Woche fahre ich mit einigen Mitarbeitern und dem Chef aufs Land, um die dortigen Gegebenheiten kennen zu lernen. Wie es so auf dem Land in nicht entwickelten Ländern ist, braucht man um eine kurze Strecke zurückzulegen eine laaaange Zeit. So brauche ich für eine Strecke von 300 Kilometer glatte 10 Stunden. Klar, hätte auch mit dem Chef mitfahren können, aber am Sonntag früh wollte ich doch noch nicht losfahren. Die Fahrt ging los in einem Kliklaklawitterbus, mit mehr Insassen und mehr Dreck als erlaubt, ohne Tacho, klar, sonst könnte man ja sehen, wie langsam man unterwegs ist… und würde unter Umständen auf die Idee kommen, zu Fuß zu laufen. Bei den wahrscheinlich nicht vorhandenen Bremsen wäre das aber eventuell die sicherere Lösung. Und nebenbei bemerkt, es könnte mit all den „Milchkannenstopps“ (geschätzt alle 500 Meter, denn es könnte jemand drei Schritte zu Fuß gehen müssen) auch die schnellere Variante sein.

Nach gefühlten hundert Jahren, an der Grenze zu Thailand angekommen, wird am Abend meine Einteilung für den nächsten Tag gleich umdisponiert. Die Langnase Topsi fährt mit einem Außendienstmitarbeiter (Credit Officer) am nächsten Morgen aufs Land, – klar, vom Land aufs totale Land – um Kunden zu besuchen. Ich bin nur leider auf Crossrennen und Querfeldeinfahrten klamottenmäßig nicht eingestellt. So muss ich mir erst einmal einen Mundschutz und ein paar Handschuhe zulegen. Nein, nicht wegen Kälte oder Schnee und Eis, im Gegenteil; um das zu tragen ist es effektiv zu heiß, aber es muss sein wegen des Staubes auf der Schotterpiste. Eine dicke Jacke – auch zu Staubfangzwecken – bekomme ich gnädiger weise ausgeliehen, sehr nett von dem Credit Officer – es ist zwar nicht ganz meine Größe, aber das machen wir eben passend.

Ab geht die Post auf der Schotterstraße, deren Staub mich innerhalb weniger Minuten in ein kleidendes Grau bis Braungrau eingehüllt hat. Ich sinniere, ob es denn Aschgrau, Pfahlgrau oder Mausgrau oder Zementgraubraun sein kann, aber lange nachdenken kann ich ohnehin nicht, denn der erste Kunde ist sichtlich erfreut, eine Langnase zu sehen. Langnasen bringen entweder Geld oder treiben es wieder ein – so scheinen es zumindest die Kambodschaner ihren Landsleuten zu erklären. Aber der Kunde scheint weder Geld zu benötigen noch Zahlungsschwierigkeiten zu haben. So ergibt sich nur ein kurzes Gespräch, welches ich interessiert verfolge, aber leider nur mimisch verstehe und auf die Übersetzungsleistungen des Kollegen angewiesen bin.

Nach dem ersten Kundenbesuch geht es weiter zum nächsten, hier allerdings mit einer Feldbegehung, auf die ich natürlich auch nicht eingestellt war. Cassua, eine Art Kartoffel und wir besichtigen das Feld auf welchem diese Frucht angebaut wird. Leider bin ich mit meinen Tussi Pumps im Schlamm steckengeblieben, hätte Topsi mal besser Turnschuhe eingepackt, aber nein, ich muss ja mit Pumps zum Feldbesuch. So bin ich nach zwei Stunden nicht nur staubbedeckt, sondern auch schlammbeschmiert. Sinnierend über diesen Umstand, finde ich es am Ende ganz gut, schlammbeschmiert zu sein. Denn anderswo zahle ich für Schlammbäder richtig Kohle und hier kann ich das umsonst haben. Jeder muss sich eben gewisse Umstände schön reden, vor allem nicht änderbare Gegebenheiten.

Nach meinem Ausflug aufs platte Land (Landland) mit dem Credit Officer komme ich in die Distrikthauptstadt zurück, wow, welch Großstadtleben mich erwartet. Na ja, ich kann es nicht gerade ein Nachtleben nennen. Ein paar Restaurants – einheimisch, also keine Restaurants, sondern Essstände – und ein paar Buden, an denen man Dinge des täglichen Bedarfs kaufen kann. Also nichts für mich, denn ich brauche weder Waschpulver noch Dosenmilch und eine kambodschanische Sim Karte habe ich bereits. Aufladen brauche ich diese nicht so oft, denn meine Bekanntschaften in Kambodscha, die mich verstehen und mit mir reden wollen, sind auf wenige eingeschränkt - habe ich denn überhaupt hier Bekanntschaften? So bin ich schlussendlich froh, wieder meine Rückreise in die Hauptstadt Phnom Penh antreten zu können. Allerdings wird dies eine laaange Fahrt – noch länger als die Hinreise. Läppische zehn Stunden im Bus für die Hinfahrt und nun mehr als 12 Stunden zurück. Obwohl wir mit dem Auto unterwegs sind –obwohl oder gerade wegen, darüber muss ich noch nachdenken. Und komme zu dem Schluss… wegen des Autos dauert es so lange, denn die Pausen sind unendlich oft und lange.

So fahren wir erst gar nicht richtig los. Denn wir müssen zuerst frühstücken, dann einen Stopp zum Toilettengang, folgend ein Stopp am Fischstand (ihh, das stinkt und dann bei 30 Grad, nicht gerade ideal zum späteren Verzehr), wiederum Stopp an der Brücke, weiterer Stopp an einer Gärtnerei, dann wieder Stopp zum Mittagessen (12 Uhr ist in Asien Lunch angesagt, Punkt 12, denn um ein Uhr könnte man ja verhungert sein), wieder Stopp zur Pinkelpause, nochmals Stopp, um dem Reis beim Wachsen zuzuschauen, erneut Stopp, um den Reis in gedreschter Form zu sehen, stopp, das war es mit den Stopps – neiiinnn. Jeder Kollege wird in und um Phnom Penh mit einem Stopp entladen und ich bin leider ganz zum Schluss erst dran, vielen Dank lieber Gott – das habe ich nun wirklich nicht verdient. Allerdings habe ich dadurch zumindest meine sportliche Betätigung für den ganzen Tag erledigt, rein ins Auto, raus aus dem Auto, rein ins Auto, raus aus dem Auto…

So werde ich mir nächste Woche für einen eventuell zu wiederholenden Trip folgende Dinge besorgen und merken:

Mist, aber wie kühle ich das Bier… darauf findet ihr vielleicht in der nächsten Kolumne eine Antwort.

 

Bis zur nächsten Kolumne, in der ich euch kulinarische Spezialitäten erläutere.

Eure sich an kambodschanische Verhältnisse anpassende Topsi

 

 

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• Kambodscha (2)

Topsi, die auszog, Asien nicht nur als Touristin kennen zu lernen... (Teil 2)

 

Heiteres aus dem kulinarischen Alltag

Nun bin ich schon fast einen Monat in Kambodscha und das über Weihnachten und Neujahr. Weihnachten habe ich ganz unspektakulär verbracht, denn eigentlich feiert man Weihnachten in Kambodscha nicht, dennoch ist alles weihnachtlich geschmückt und das bei 30 Grad. Die geschmacklose Dekoration lässt mich fast dazu verleiten, zu denken, dass die Kambodschaner tatsächlich Weihnachten mögen und feiern. Aber dem ist nicht so und entsprechend war Business as usual im Büro, was ich aber als prinzipieller Weihnachtsgegner gut verkraftet habe. Allerdings kennt man hier auch unser traditionelles Silvester nicht. Da die Kambodschaner das chinesische Neujahr feiern, ist an Silvester ein ganz normaler Tag und Neujahr ist auch irgendwie an mir komplett unspektakulär vorüber gegangen. Kein einziger Böller an Silvester – ich bin ja gar kein Fan und zu laut empfinde ich die Silvesterknallerei, aber so eine Rakete wäre ganz nett gewesen.
So, nun kommen wir, wie bereits in der letzten Kolumne angekündigt, zu den kulinarischen Höhepunkten in Kambodscha.

Mein kulinarischer Alltag fängt, wie bei den meisten sieben Milliarden Menschen auf unserem Planet, mit dem Frühstück an. Allerdings ist es erstens für einen Westler in Asien im Großen und Ganzen nicht so einfach, ein adäquates Frühstück einzunehmen. Es sei denn, man isst gerne Innereien und Suppe zum Frühstück oder Knoblauchgemüse, trinkt gerne Kaffee mit zuckersüßer Kondensmilch, alternativ knoblauchhaltige Sojamilch. Des Weiteren birgt meine Bestellung als solche in dem Serviced Apartment jeden Tag eine logistische Herausforderung, auf die ich morgens gut und gerne verzichten kann.

Fangen wir mal mit dem Kaffee an. Der kambodschanische Kaffee ist originär für Langnasengeschmäcker nicht zu genießen, wie flüssiger Teer sieht er aus und nun, irgendwie… aber ich denke kaum, dass es sich um Teer handelt. Nun, aus besagte Ungenießbarkeit habe ich versucht, ihn mit Milch ordentlich zu strecken. Das sollte bewirken, dass er gemildert wird und somit halbwegs genießbar. Diese Verdünnungsprozedur gelingt allerdings nur bedingt. Denn selbst mit einem Verhältnis von 1:10 finde ich ihn noch zu stark und für meinen Geschmack ungenießbar. Wenn ich die Streckung mit kalter Milch durchführe, wird mein Kaffee leider schneller kalt als mir lieb ist. Denn nach meinem Geschmack muss Kaffee richtig heiß sein. Mein Improvisationstalent ist also gefragt.

So habe ich den jungen Mann an der Rezeption, der die Bestellung aufnimmt, gefragt, ob die Küchenfee denn meine Milch warm machen könnte. Zu meiner Verwunderung habe ich ein „Nein“ erhalten. Sofort stelle ich mir die Frage, ob er mich überhaupt verstanden oder gar zugehört hat. Die Antwort ist, vermutlich nicht. Denn im Allgemeinen erhält man in den meisten asiatischen Ländern kein Nein, denn das bedeutet Gesichtsverlust. Dementsprechend bekommt man ohnehin bei Fragen oder auch Feststellungen ein Lächeln und ein „Ja,ja,ja“. Dieses „Jajajaj“ heißt allerdings überhaupt nicht, dass mein Gegenüber eine Silbe verstanden hat und noch weniger, etwas auszuführen, sollte meinerseits eine Anweisung ausgesprochen worden sein.

So muss ich immer in Betracht ziehen, dass ich nicht verstanden werde und ein erwidertes „Ja“ keine meiner Erwartungen zu folgen hat.

Ein kleiner Tipp: Es hat sich bewährt, insbesondere bei Orts- oder Richtungsangaben, immer mehrere Personen zu fragen und die Antworten dann nach dem Mehrheitsprinzip auswerten. Dann hat man eine realistische Chance, die richtige Antwort bekommen zu haben oder in die richtige Richtung zu stapfen oder zu fahren.

Alternativ zuerst immer mit Fragen testen, von welchen man definitiv die richtige Antwort weiß. Bekommt man statt des „Jajaja“ eine Antwort, prima – die richtige Antwort – Jackpot. Denn dies ist nicht immer sehr oft der Fall – auch bei Taxi- oder Tuktukfahrern nie annehmen, sie wären ortskundig – am besten mit Karte oder Google Map die Richtung prüfen, damit kann man sich im Zweifel sehr viel Zeit und Ärger ersparen.

Aber zurück zu meiner aufgewärmten Milch. Zähneknirschend akzeptiere ich das „Nein“ zu dem Service des Milcherwärmens und mache mir eben meinen Nescafe in meinem Apartment. Aber das ist auch ein umständlicher Prozess. Zuerst muss ich Wasser im Wasserkocher heiß machen (ja, den habe ich tatsächlich dort) und die Milch erwärme ich anschließend in einem Topf. Leider ist das mit Milch immer so eine Sache – entweder sie brennt an oder läuft über. Gut, dass ich einen Putzservice inklusive habe, sonst würden sie ohnehin nur Fernsehen – denn der ist komischerweise immer an, wenn ich nach Hause komme und den Strom anschalte.

Anschließend schleppe den Kaffee die ganzen Stufen nach unten, um dann dort noch einen „Lipton“ Tee zu meinem Frühstück zu trinken. Ich dachte zwar immer, dass Südostasien für Tee bekannt ist und dass dieser dort originär wächst, folglich der einheimische Tee billiger ist als der reimportierte aus irgendwoher. Aber das scheint nun auch eine Fehlinformation gewesen zu sein. Sonst sollte man annehmen, dass mir einheimischer und besserer Tee serviert werden würde und nicht der Beuteltee von minderer Qualität. Aber über dieses Phänomen kann und will ich mir vielleicht später mal Gedanken machen, sollte ich einmal Zeit haben darüber zu recherchieren.

Im Übrigen benötige ich diesen Tee auch dringend, denn ich muss die beiden zu meinem Obst gelieferten Toastscheiben irgendwie runter schlucken können. Ohne Flüssigkeit wird das bei den trockenen Toastscheiben schwer möglich sein, ohne daran zu ersticken. Wie ihr sicher wisst, ist Toast an sich schon ein wenig trocken, hier wirkt er irgendwie noch trockener. Wenn dann auch nur fünf Gramm Butter für zwei Scheiben Toast zur Verfügung stehen, muss ich eine alternative Lösung finden, den Toast zu essen oder aber auch nicht. Die einfachste Lösung wäre, nur einen halben Toast zu essen, denn die Butter reicht gerade mit viel Fantasie und Streichkompetenz für eine halbe Scheibe. Den Rest Toast müsste ich entsprechend zurückgehen zu lassen. Aber das finde ich Verschwendung und auch möchte ich kein schlechtes Vorbild abgeben, denn Lebensmittel sollten nicht weggeworfen werden. Nach mehr Butter möchte ich auch nicht fragen, denn diese ist hier ziemlich teuer und deshalb erwarte ich auch kaum, dass mir eine Extraportion Butter zugestanden wird.

Also habe ich bereits nach wenigen Tagen den ersten Versuch gestartet und nur nach einer Scheibe Toast gefragt, denn es liegen üblicherweise immer zwei Scheiben auf meinem Teller. „Please just one slice of toast“ – sollte eigentlich verständlich und irgendwie durchführbar sein. Die Antwort des Jungen war ein verblüffendes Nein: „No, that is not possible.“ Wie? Es ist nicht möglich, nur eine Scheibe Toast auf den Teller zu legen, statt der zwei Scheiben? Nicht, dass es sich in meinem Serviced Apartment um eine Massenabfertigung eines Allinklusivhotels von tausenden Gästen handelt, wo bei einer solchen Kundenanzahl klar keine Extrawürste möglich sind. Nein, es sind in diesem Etablissement nur maximal fünf Gäste und bei dieser immensen Anzahl sollte man doch die Toastbestellung bei einem Gast anpassen können. Positiv, wie ich noch anfänglich bin, glaubte ich, dass er mich eben nicht verstanden hatte – aber als dann das übliche „Jajaja“ als weitere Antwort kommt, gehe ich davon aus, dass weder verstanden wurde, noch meine Wünsche umgesetzt werden sollten. So starte ich täglich den Versuch, nur eine Scheibe Toast zu bekommen. Hartnäckigkeit zahlt sich eben doch aus, denn nach sage und schreibe viermaligem Nachfragen ist die Nachricht beim Empfänger tatsächlich angekommen. So bekomme ich nur noch eine Scheibe Toast auf den Teller. Juchuuu…, falls ich denn irgendwann wieder zwei Scheiben zum Frühstück wollte, würde die Umbestellung sicher eine lange Weile dauern – deshalb, Umbestellen geht nicht mehr.

Ähnliche Schwierigkeiten habe ich auch, das Hauptfrühstück zu ordern. Da ich das Obst in Kambodscha ganz gut finde, erstens weil es gesund ist und ich generell zu wenig davon esse, zweitens ich auch nicht jeden Morgen Eier essen möchte, bestelle ich seit Beginn „Obst mit Joghurt“. Auch hier kann ich keine Abkürzung meiner täglichen Bestellung erwirken. Jeden Morgen muss ich auf der Karte mein gewünschtes Essen zeigen. Ein „as usual“ – wie gewohnt, geht leider nicht. Nebenbei bemerkt, es ist jeden Morgen der gleiche junge Mann an der Rezeption, kein täglicher Wechsel – somit sollte es doch möglich sein, ohne schriftliche Ausgestaltung die Bestellung durchzuführen. Aber es scheint für ihn schwierig zu sein, meinen sich nicht ändernden Wunsch zu behalten und automatisch auszuführen. So muss ich eben jeden Morgen meinen Zeigefinger auf die Menu Karte bewegen, um mein Obstfrühstück zu ordern.

Das Mittagessen ist auch eine Geschichte für sich. Im Büro geht es pünktlich um zwölf zum Lunch. Da ich so eine Art Ehrengast bin und ich den Kambodschanern nicht vor den Kopf stoßen will, gehe ich notgedrungen mit zum Essen, auch wenn ich gar nicht der „Mittagesser“ bin. Sofern die Abteilungsleiter und der Big Boss da sind, gehen mein Kollege Minh und ich mit ihnen essen, nein sorry, wir fahren zum Essen, um Gottes willen nur nicht laufen. Da in Kambodscha und auch in den anderen asiatischen Ländern nur derjenige zu Fuß geht, der sich kein anderes Gefährt leisten kann, werden hier die geringsten Strecken mit dem Auto zurückgelegt – auch wenn es noch nicht einmal zeitmäßig einen Gewinn darstellt und mal ganz von den ökologischen Kosten abgesehen. The same procedure every day – Jeden Tag die gleiche Prozedur – alle warten auf Minh, der irgendwie immer der Letzte ist und auch nicht zu den Schnellsten gehört (dazu wird es noch eine separate Kolumne geben).

Das Verfahren läuft dann folgendermaßen ab: Alle warten auf Minh – der immer zu spät ist und meist noch auf die Toilette muss, alle steigen ins Auto ein, der Wachmann lotst das Auto raus, wir zirkeln fünf Mal hin und her, bis wir auf der Straße sind, dann wird zum Restaurant getuckert. Fahren würde ich das Ganze nicht nennen, denn ich glaube, bisher sind wir selten schneller als 20 km/h gefahren. Wenn ich meine Turnschuhe anhaben würde, wäre ich dreimal schneller gelaufen, zumal die Straßen auch noch eng und oft nur einseitig befahrbar sind. Angekommen im Restaurant – ja im Restaurant, denn falls es irgendwie durchführbar wäre (wären da nicht physikalische Gesetze, die dagegensprechen), würde man gerne ins Restaurant fahren. Das alles nur, damit man keinen einzigen Schritt zu Fuß gehen muss. Danach steigen alle aus, die Tür wird selbstverständlich vom Wachmann, auch Gard genannt, aufgehalten. Vorausgesetzt ein Parkplatz ist vorhanden, denn falls gerade alle besetzt sind, kurvt man noch einmal um den Block oder auch zweimal. Damit wurde dann die Autofahrt ins Restaurant ganz zum ad absurdum geführt. Frei nach dem Motto: Besser schlecht gefahren als gut gelaufen!

Endlich im Restaurant angekommen, bestellen alle immer das Tagesmenu. Das Dumme daran ist jedoch, dass ich kein Kambodschanisch lesen kann und nicht weiß, was ich denn überhaupt bestelle. Ich frage unauffällig Minh, aber da er auch kein Kambodschanisch lesen kann, bin ich so weit wie vorher. So frage ich immer artig in die Runde, was es denn zu Essen gäbe, aber irgendwie scheint mir die Antwort immer gleich: „Rice and chicken“. Vielleicht kennen sie nur Hühnchen auf Englisch, denn einmal gab es tatsächlich Frosch, was ich allerdings erst später festgestellt hatte. Darüber war ich dann gar nicht froh gewesen, ekelig und armer Frosch.
Die Gerichte bestehen meiner Meinung nach fast nur aus Gräten und Knöchelchen und ich warte auf den Tag, an dem ich an einem solchen Teil ersticken werde. Vielleicht hängen sie dann in dem Restaurant ein Märtyrerbild von mir auf: „Hier hat Topsi ihr Leben für die Entwicklungshilfe gegeben.“ Nein, in Wahrheit war sie nur zu doof, alle Gräten aus dem Fisch oder die Knochen am Frosch richtig zu entfernen.

Der Nachtisch übrigens ist mir immer allerliebst, denn er glibbert und wackelt stets so schön. Ich frage schon gar nicht mehr, denn es ist immer etwas aus Bohnen und Reis – nun, in der Rohform esse ich Reis gerne, Bohnen weniger, aber in dieser Geleeform mag ich Reis nicht so leiden. Bohnen generell, in jedem Aggregatzustand, sind eine bevorzugte Speise in Kambodscha, leider aber nicht die grünen Bohnen, die mir besser schmecken würden – wenn auch nicht gerade als Dessert. Es werden meist die dicken Bohnen bevorzugt… da fällt mir eine kleine Bohnen-Joghurt-Anekdote dazu ein:

Als leidenschaftliche Joghurtesserin habe ich im Supermarkt in Phnom Penh mit Kauf diverser Joghurt zugeschlagen, aus Angst, vor meiner Heimreise keinen mehr zu bekommen. Zu Hause würde ich diese Sorten nicht einmal mit der Zange angreifen, aber hier klammere ich mich eben an jeden Strohhalm, den ich finden kann. Abends, gemütlich beim Lesen, mache ich meinen Joghurt auf, in der Annahme, es handele sich um einen Fruchtjoghurt mit vielen Früchten. Das zumindest hatte ich auf dem Deckel so gelesen oder lesen wollen. Denn ich kann nur Bilder schauen und verstehe das Kambodschanische nicht, da sie keine lateinischen Schriftzeichen benutzen. Nachdem ich begann, nun genüsslich meinen Joghurt zu essen, bemerke ich ungewöhnliche Obstformen in meinem Mund und fische etwas heraus: ups, Mais. Sofort stelle ich mir die Frage, was denn Mais in meinem Joghurt zu suchen hat. Ich forsche weiter und finde auch noch Bohnen darin, seltsam – gelten Bohnen und Mais nun zu den Früchten, frage ich mich zunächst und glaube schon, dass der Joghurt vergiftet sei. Aber dann schaue mir das Etikett des Bechers genauer an. Mit viel Fantasie erkenne ich Bohnen darauf, igitt… also keine fehlerhafte Befüllung oder Umdeutung von Obst und Gemüse in meinem Joghurt oder gar ein Attentat. Es gibt also tatsächlich Joghurt mit Bohnen und Mais zu kaufen. Finde ich im Grunde eine gute Idee für den armen Mais und die Bohnen, die sonst immer für das Dessert zermahlen werden. Leider ist das ganz und gar nicht mein Geschmack, ich bevorzuge Früchte und kein Gemüse im Joghurt. Also muss ich nun künftig eine Brille zum Einkaufen mitnehmen, denn ich habe den falschen Joghurt gegriffen, den ich leider entsorgen muss. Essen mag ich diese merkwürdige Kombination nun nicht mehr, auch wenn sie wenigstens vegetarisch zu sein scheint.

Apropos vermeintlich vegetarisch – hierzu habe ich auch noch eine kleine, appetitanregende Geschichte zu berichten.

Abends fahre ich fast immer zu „meinem“ Pool und nach dem Sport ist es meist ein wenig spät, um essen zu gehen. Also kaufe ich mir ab und an frisch zubereitete Nudeln an einem mobilen Stand vor dem Schwimmbad. An einem Abend nehme ich meine Leckereien mit nach Hause, fange an zu essen, mache eine Pause und will später weiter essen, als mir ein nicht ganz in gebratene Nudeln passendes Objekt auffällt. Bei näherer Betrachtung erkenne ich sie, eine kleine fette Made hat sich an meinen Nudeln gelabt – dabei hatte ich die Nudeln vegetarisch mit Gemüse bestellt. Plötzlich hatte ich seltsamerweise keinen Appetit mehr und auch in den darauffolgenden Tagen war mein Wunsch nach gebratenen Nudeln seltsam gering. Seither schaue ich mir allerdings auf meiner Gabel alles genau an, bevor ich es in meinen Mund schiebe. Deshalb klappe ich auch mein Baguette vor dem Reinbeißen immer auf – nicht, dass ich eine kostenlose Fleischbeilage darauf finden sollte. Allerding habe ich diese Made nicht in den Nudeln gefunden, weil der Stand nicht sauber nach kambodschanischen Grundsätzen arbeiten würde. Nein, das Gemüse und die Blattsalate hängen eben in einer großen Tüte an dem Stand und ich bin sicher, dass hier einige Maden am Werk sind und fleißig mit dem Salat in die Gemüsenudeln untergehoben werden. Wäre ich ein echter Tierschützer, würde ich die Maden schützen und den Essensstand boykottieren. Aber es fehlt mir abends die Alternative zu den mobilen Ständen, so heißt es – Augen auf beim Essen.

Halt, bevor ich es vergesse: Es gibt noch eine weitere für Langnasen widerliche kulinarische Köstlichkeit. Szene beim Frühstück: Man glaubt ein gekochtes Ei vor sich zu haben, ja, dem ist auch so – es ist ein hartgekochtes Ei. Öffnet man dieses Ei allerdings wie ein Frühstücksei, glaubt man einen Albtraum zu haben oder einer Halluzination zu erlegen. Denn die Eier sind angebrütet und ein kleines Embryoküken ist zu sehen, in welches man seinen Löffel stecken soll. Lecker, diese Embryoleiche wird dann genüsslich verspeist… Ich überlege, vielleicht kann man das auch mit anderen Embryonen machen… aber ich will meine Gedanken nicht weiter spinnen, zu unappetitlich.
Apropos spinnen – Spinnen, diese Achtfüßler oder wie man Spinnentiere auch nennen mag, diese Tiere mag ich prinzipiell überhaupt nicht, aber so was von gar nicht. Ich habe eine unbegründete Angst davor, irgendwie eine Urangst, wie so viele Menschen. Keine Sorge, in PP gibt es nicht so viele davon oder zumindest habe ich in meinem Apartment bisher keine gesehen – oder war es nur zu dunkel, um sie zu sehen? Ok, darüber mache ich mir nun weiter keine Gedanken. Ich spinne keine Gedanken weiter über Spinnen. Ja, die spinnen manchmal die Kambodschaner… in gewisser Weise:

Bezüglich Spinnen bzw. den absoluten Untieren - Taranteln gibt es eine kleine Besonderheit, die auch mit kulinarischen Genüssen zu tun hat.

Jetzt fragt ihr euch vielleicht, ob die Sonne zu viel in Kambodscha scheint, ja tut sie, dennoch sage ich die Wahrheit: die Taranteln werden geröstet und gegessen. Iiiiihh, wie ekelig und widerlich.
Es gibt wohl eine Stadt in Kambodscha, die bekannt für die gerösteten Taranteln ist. Dort kann man auf jeden Fall fündig werden – sollte man jemals Gelüste nach Taranteln verspüren. Als mir Minh bei einem Abendessen von dieser kulinarischen Köstlichkeit erzählt hat, ist mein Hunger schlagartig verschwunden. Warum brauche ich wohl nicht zu fragen, oder wer würde bei dem Gedanken, Taranteln zu verspeisen, noch irgendwelchen Appetit verspüren?

Gänzlich nicht verstehen kann ich Minh aber nicht, dass er sich zu dieser Tat hat drängen lassen. Aber so wie er berichtet, haben alle die netten Tierchen gegessen und so meinte er wohl auch, eine Tarantel essen zu müssen. Er hat mir aber auch gestanden: „Habe sie nur halb gegessen, dann war mir irgendwie schlecht.“ Guten Appetit, kann ich dazu nur sagen. Egal wie nährreich diese Krabbeltiere oder andere Maden und Würmer sind, essen geht nur über meine Leiche und als Leiche brauche ich nichts mehr.

Nun wünsche ich euch einen gesegneten Appetit oder macht ihr auch schon Diät nach den Festtagen…, dann hilft meine Kolumne sicherlich, das eine oder andere Kilo los zu werden.

Eure vegetarische und tierschützende Topsi

 

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